Wofür braucht es eigentlich Regeln, in unserer modernen Zeit, wo jeder tun und lassen kann, was er will? Sind Regeln nicht eigentlich dazu da, um gebrochen zu werden? Manchmal ergibt es Sinn, zu schauen, wo etwas herkommt und warum es zu diesem Zeitpunkt Sinn ergeben hat.
Ein gutes Beispiel um diese Frage zu beantworten findet man bei einem meiner Lieblingsthemen: Den Indianern. Regeln wurden l in einem Indianer-Stamm deswegen aufgestellt, weil in einer so kleinen Gemeinschaft jeder Fehler eines Einzelnen zum Untergang der Gruppe führen konnte. Spielten zum Beispiel Kinder zu weit außerhalb des Lagers und machten damit Feinde auf das Lager aufmerksam, dann war das für den gesamten Stamm eine lebensbedrohliche Situation. Also wurden Regeln aufgestellt innerhalb des Stamms. Regeln die unveränderliche Grundsätze im Leben dieser Gruppe darstellten, um diese zu schützen. Diese Regeln wurden von allen akzeptiert und eingehalten, weil jeder Einzelne wusste, dass sie nur so überleben und funktionieren konnten.
Heute hingegen, werden Regeln häufig als notwendiges Übel wahrgenommen. Menschen versuchen Regeln zu brechen und haben das Gefühl dadurch „cool“ oder „rebellisch“ zu sein. Die Wahrheit ist: Würden alle Menschen jeden Tag alle Regeln brechen, würden wir in einer Anarchie leben. Es gäbe keine Gesellschaft, keine funktionierende Gruppe, sondern nur die egoistischen Motive jedes Einzelnen. Wir als Menschheit würden ohne jegliche Organisation nicht lange überleben.
Das bedeutet also: Jeder, der tagtäglich die Regeln der Gesellschaft bricht und das auf Kosten der anderen Teilnehmer dieser Gesellschaft tut, ist im Grunde nicht gesellschaftsfähig. Denn wir benötigen auch heute, genau wie der Indianerstamm, Regeln um miteinander auszukommen.
Genau dasselbe gilt für das Berufsleben und den Weg zum Erfolg. Die Regeln die in einem Unternehmen existieren, bilden sozusagen das Gerüst dieses Unternehmens und ohne ein stabiles Gerüst würde das Unternehmen nicht lange existieren. Das bedeutet nicht, dass er nicht kreativ und frei sein kann – aber eben nicht auf Kosten anderer.
Und darin liegt der entscheidende Unterschied: Wer die Regeln befolgt und die Regeln nur an der Stelle positiv für sich auslegt, wo er niemand anderem schadet, der ist gesellschaftsfähig und wird auch innerhalb eines Unternehmens erfolgreich arbeiten können. Derjenige, der anderen durch das Brechen von Regeln schadet, wird als ein Nicht-sozialisierter Mensch gesehen, der möglicherweise sogar kurzfristig bekommt was er möchte, jedoch auf lange Sicht nicht erfolgreich sein wird, weil er von anderen Menschen nicht respektiert und akzeptiert werden wird.
Sowohl für eine funktionsfähige und positive Gesellschaft als auch für einen erfolgreichen Lebens- und Berufsweg sind Regeln also nicht dazu da um gebrochen zu werden – Im Gegenteil: Sie sind elementar dafür, dass jeder Einzelne sein Leben frei und erfolgreich gestalten kann.