Es gibt Menschen, die glauben, dass sie über herausragende Stärken verfügen und das sie aus diesem Grunde besser sind als andere Menschen. Die Wahrheit ist jedoch: In den meisten Fällen gleichen sich Stärken und Schwächen aus. Das bedeutet: Im Grunde genommen hat jeder Mensch genau so viele Stärken wie Schwächen. Es sind nur andere Stärken, die uns von unseren Mitmenschen unterscheiden und die manchmal den Eindruck erwecken, wir wären „besser“ oder „mehr wert“. 

Der Eine kann schneller laufen und dafür langsamer denken. Der Andere kann sehr schnell denken, dafür aber nicht sicher handeln. Der Nächste kann sehr gut entscheiden, ist aber nicht gut darin, mit Menschen umzugehen. Jeder von uns hat herausragende Stärken und gleichzeitig große Schwächen. Und genau das macht uns als Menschen so unglaublich interessant. Denn unsere Schwächen sind mindestens genau so spannend wie unsere Stärken. 

Dabei muss man sich über eines im Klaren sein: Die größte Stärke ist meistens auch die größte Schwäche.
Nehmen wir einmal das Beispiel „Ungeduld“. Würden wir im ersten Moment wahrscheinlich nur als Schwäche klassifizieren, oder? Schauen wir uns die Auswirkungen von Ungeduld einmal genauer an: 

Ungeduld ist Stärke und Schwäche zugleich

Menschen, die sehr ungeduldig sind, treiben Dinge sehr schnell voran und schaffen es, dass Dinge viel schneller entstehen oder finalisiert werden, als es bei Anderen der Fall wäre. Viele von diesen Menschen bekommen später Preise für ihr Lebenswerk, weil sie Dinge ganz besonders schnell vorangetrieben haben. Gleichzeitig verschleißen und zerstören genau diese Menschen andere Menschen in ihrem Umfeld, weil sie durch ihre Ungeduld nicht auf die Bedürfnisse anderer achten. Weil sie mit ihrem Tempo andere Menschen überfordern und mit ihrer Ungeduld im schlimmsten Fall sogar andere Menschen, oder auch häufig sich selbst, krank machen können. 

Wir sehen also: Ungeduld ist auf der einen Seite eine große Stärke und auf der anderen Seite eine große Schwäche. Und genau so ist es mit jeder Eigenschaft, die wir Menschen haben. Sie ist, vor allem im Extrem, sowohl eine Stärke, als auch eine Schwäche. Und wenn wir das wissen, dann wissen wir auch, dass wir im Grunde alle gleich viele Schwächen und Stärken haben.

Gemeinsam sind wir stärker

Die Kunst liegt darin, seine Stärken zu verbinden. Mit Menschen, die andere Stärken haben, als man selbst. Darin, zusammenzuarbeiten, um gemeinsam ein großes Ziel zu erreichen. Denn wenn man unterschiedliche Stärken verbindet, dann ist man in der Lage sehr große Ziele erreichen, wenn man nur seine eigenen Stärken nutzt, bleiben die Ziele meist etwas kleiner. 

Und wenn man darüber hinaus dann noch lernt zu tolerieren, dass jeder von uns Schwächen hat und das es keinen „Besseren“, sondern nur einen „Anderen“ gibt: Dann hat man auch die Möglichkeit ohne Neid auf die Stärken eines anderen zu blicken. Mit dem Gedanken: „Ja, es ist toll, dass er oder sie das kann, denn ich kann es nicht.“ Damit hat man die Möglichkeit, sich in seinen Stärken zu ergänzen und gemeinsam noch stärker zu sein. 

Das Verbinden der Stärken, das Tolerieren der Schwächen und das Verstehen, dass wir alle gleich viele Stärken und Schwächen haben, was übrigens jede Art von Rassismus schon im Keim erstickt, das ist die größte Stärke, die wir alle besitzen können. Es ist lediglich das falsch verstandene Ego, dass uns dazu drängt, Dinge lieber alleine zu tun. Und nur dadurch wird größeres, schöneres oder herausragenderes verhindert.  

Wenn wir lernen wollen, wie wir unsere Stärken besser nutzen und zu unseren Schwächen stehen können, dann ist es wichtig, dass wir uns mit uns selbst auseinandersetzen. Und das gelingt meist am besten, wenn wir Außenstehenden die Chance geben, einen Blick auf unsere eigenen Stärken und Schwächen zu werfen. 
Ihr seid herzlich eingeladen, mich in Zukunft bei meinen Live Streams zu genau solchen Themenfeldern auf Instagram zu besuchen. Ich bin gespannt auf eure Geschichten und auf das, was wir gemeinsam erreichen können.