Viele junge Menschen unterliegen bei der Berufswahl einem typischen Phänomen. Sie orientieren sich nicht nach den eigenen, noch nicht richtig begreifbaren Bedürfnissen, sondern nach äußeren Faktoren, die sie in ihrem jungen Leben erlernt haben.
Vor allem die Eltern spielen dabei eine besondere Rolle, aber auch Freunde, die öffentliche Meinung, Internetweisheiten oder triviale Motivationen, wie beispielsweise „viel Geld verdienen“ sind bei dieser Wahl entscheidend.
Kinder orientieren sich vor allem an den Menschen, denen sie „blind“ vertrauen. Das sind in den häufigsten Fällen die Eltern, da zu den Eltern zumeist ein Ur Vertrauen vorliegt. Deshalb wählen viele Kinder den Weg der Eltern als eigenen Karriereweg. Einerseits um den Eltern zu gefallen, andererseits weil eine gewisse Erfahrung zu diesem Karriereweg existiert.
Ich bin selbst Papa einer 14 jährigen, wunderbaren Tochter, die gerade beginnt, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Und passend zum Vatertag mache ich mir nochmal bewusst, dass es in der Verantwortung von uns Eltern liegt, zu überprüfen, ob diese Entwicklung förderlich für unsere Kinder ist. Dabei sollte über allem stehen, dass die jungen Menschen einen Weg wählen, der sie glücklich und zufrieden macht. Die Orientierung nach wirtschaftlichen oder statusorientierten Kriterien darf dabei keine Rolle spielen.
Natürlich haben wir Wünsche für unsere Kinder. Dass sie glücklich werden, dass sie den richtigen Weg für sich finden. Aber nur wenn das Können und Wollen herausgefunden wird, hat ein junger Mensch eine Chance einen erfolgreichen beruflichen und privaten Weg zu gehen. Dabei spielen die Bedürfnisse der Eltern eine untergeordnete Rolle. Meine Tochter mag lange nicht alles, was ich ihr vorschlage und das ist vollkommen okay. Zwang hilft bei der Entwicklung nicht, Zufälle ebenfalls nicht. Wir Eltern sollten uns darum bemühen und darin investieren, das Potential unserer Kinder zum Wohle des Kindes festzustellen.
Ich habe leider schon vor vielen Jahren festgestellt, dass die staatliche Unterstützung in der Potenzialanalyse und der daraus resultierenden Talentförderung in den Schulen nicht existiert, noch gibt es eine akzeptable Berufsberatung von Seiten der dafür zuständigen Behörden.
Aus diesem Grunde habe ich in den letzten 25 Jahren bei mehreren tausend Menschen eine Potentialanalyse gemacht. Das hat mir sehr viel Freude gemacht und hat vielen Menschen geholfen ihren Weg zu überdenken oder zu optimieren. Erst vor ein paar Monaten, habe ich begonnen, das auch bei Kindern und Jugendlichen zu machen und mir geht dabei jedes Mal das Herz auf. Junge Menschen sind so dankbar, wenn sie einen richtig guten, objektiven und fundierten Rat bekommen und können dies auch viel besser einschätzen, als wir Eltern manchmal glauben.
